Psychotherapeutin
Unsere heutige, schnelllebige Zeit stellt hohe Anforderungen an uns als Einzelpersonen, Partner/innen und Familienmitglieder. Jeder Mensch kann im Laufe seines Lebens in Situationen kommen, in denen die eigenen Lösungsversuche nicht mehr greifen und es sinnvoll ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Systemische Familientherapie eignet sich für Einzelpersonen genauso
gut wie für Paare oder Familien. In der Therapiesitzung kann man aktuelle
Probleme besprechen, in der Selbsterfahrung mehr an sich selbst entdecken.
Es geht dabei um die bewusste Auseinandersetzung mit sich selbst, seiner Art zu denken,
zu fühlen und zu handeln.
In der Einzeltherapie werden die Probleme der Klientin/des Klienten im Zusammenhang
mit deren Beziehungen und Umgebung gesehen Dabei wird die eigene Beziehung zu den
relevanten sozialen Systemen - wie Partnerschaft, Kleinfamilie, Herkunftsfamilie,
Arbeitsumfeld und Gesellschaft -, aber auch die eigene Beziehung zum Problem und den
eigenen Vorstellungen sowie Sichtweisen beleuchtet.
Ziel ist es, Lösungen für Probleme zu erarbeiten und Veränderungen vorzunehmen, wenn
Bedarf dafür besteht. In manchen Fällen kann es hilfreich sein, eine andere Sichtweise für
eine Situation oder eine neue Herangehensweise an ein Problem zu finden, wenn diese schwer
oder nicht verändert werden können.
In vielen Fällen zeigt sich, dass die Klientin/der Klient schon über die Ressourcen verfügt,
die für die Lösung eines Problems benötigt werden. Oft wurden diese schon früher einmal zur
Bewältigung von Problemen eingesetzt. In der Therapie wird u. a. die Aufmerksamkeit auf diese
Erfahrungen gelegt, um sie für die aktuelle Problemlösung nutzbar zu machen.
Die heutige Zeit bietet uns vielfältige Möglichkeiten, Paarbeziehungen zu leben. Einerseits haben
wir die Möglichkeit, unser Leben nach unseren Vorstellungen zu gestalten, andererseits kann nichts
als vorgegeben angenommen werden und wir stehen vor der Aufgabe, alles mit unserem/r Partner/in
aushandeln zu müssen. Im Gegensatz zu früher ist nicht von vornherein festgelegt, wer für
Einkommen, Haushalt, Kinderbetreuung, soziale Kontakte etc. verantwortlich ist.
Auch sind die Ansprüche, die wir an eine Partnerschaft stellen, stark gestiegen und lassen sich
immer schwerer erfüllen. Früher waren Beziehungen primär auf die Sicherstellung der ökonomischen
Versorgung und das Großziehen von gemeinsamen Kindern ausgerichtet. Heute wird die Gewährleistung
der Versorgung nicht mehr als wichtigster Faktor für das Fortbestehen von Paarbeziehungen
gesehen – an ihre Stelle sind Werte wie Liebe, Zuneigung, Vertrauen, gemeinsame Interessen, Glück
und Intimität getreten. Die Verwirklichung dieser Werte wird als wesentlicher Teil für das
Entstehen und Weiterbestehen einer Beziehung wahrgenommen. Ob sich Menschen in ihrer
Paarbeziehung wohlfühlen oder nicht, hat großen Einfluss auf ihr psychisches und physisches
Wohlbefinden.
Die meisten Paare durchleben Phasen, in denen Beziehungsprobleme auftreten. Es kann jedoch dazu
kommen, dass diese Probleme überhandnehmen, die eigenen Lösungsversuche des Paares nicht mehr
greifen, die Probleme sich ausweiten und eine Trennung im Raum steht.
Paartherapie kann dazu beitragen, Beziehungen zu klären und neu zu gestalten. Ich begleite Paare
dabei, ihren eigenen Weg zu finden, Lösungsstrategien für aktuelle Probleme zu entwickeln, Krisen
zu bewältigen, gemeinsam erarbeitete Ziele zu verfolgen, die Beziehung lebendig zu gestalten und
achtsam miteinander umzugehen.
Im Leben einer Familie gibt es immer wieder anstrengende Phasen, die die Familie an ihre Grenzen
bringen. Zum Beispiel gehören die ersten Monate mit einem Baby zu den schönsten, aber oft auch
anstrengendsten Zeiten im Leben von Paaren. Diese Phase des Zusammenwachsens als Familie erfordert
oft viel Kreativität, Energie und Zeit, um Lösungen für Probleme zu finden. Und auch später, wenn
die erste Zeit gut überstanden ist, kann es im Leben mit Kindern immer wieder mühsam werden, wenn
die Kinder beispielsweise in schwierigen Entwicklungsphasen sind, sie in den Kindergarten oder die
Schule eintreten oder es Probleme mit pubertierenden Kindern, Verhaltensauffälligkeiten oder
Erziehungsprobleme gibt.
Mit dem lösungsorientierten Ansatz der Systemischen Familientherapie können innerhalb weniger
Sitzungen Handlungsalternativen erarbeitet werden, die Lösungen für Probleme darstellen. Diese
erleichtern das Leben und helfen den Eltern und Kindern, sich gemeinsam wohler zu fühlen.
In der Systemischen Familientherapie werden die Probleme eines Menschen und sein persönliches Wohlbefinden in Zusammenhang mit seinen sozialen Beziehungen und seiner aktuellen Lebenssituation gesehen. Dabei richtet die Therapeutin/der Therapeut die Aufmerksamkeit auf die Interaktionen (Kommunikation, Handlungen) im sozialen System der Klientin/des Klienten, z.B. der Familie oder Partnerschaft, und erarbeitet gemeinsam mit der Klientin/dem Klienten Lösungsmöglichkeiten für seine/ihre Probleme. Die Systemische Familientherapie ist in Österreich eine gesetzlich anerkannte psychotherapeutische Methode.